Die Taschenbehandlung – Neue schonende Behandlung
Voraussetzung für die Heilung einer Zahnfleischtasche ist eine vom Biofilm weitgehend gesäuberte und geglättete Zahn- und Wurzeloberfläche. Mit dem Rückgang der Entzündung ist oft ein Rückgang der Zahnfleischschwellung verbunden, was zu einer Verkürzung der Tasche führt.
Nach einer Reinigung kommt es zur Einblutung in die Tasche und zur Ausbildung eines Blutkoagulums (geronnenes Blut). Das Blutkoagulum wird von den benachbarten Gewebsstrukturen organisiert. Der Körper versucht sofort den epithelialen Schutzwall wieder herzustellen. In der Tasche bedeutet dies ein rasches Epitheltiefenwachstum. Dabei kann sich die einsprießende Epithelzelle zu Saumepithel oder zu verhorntem Plattenepithel (besonders bei Rauchern) entwickeln.
Das gewünschte Saumepithel kann sich bilden, wenn die Zahnoberfläche während der Heilung keine Biofilme aufweist und diese durch regelmäßige Mundhygienemaßnahmen entfernt wird. Das Resultat ist ein sogenanntes "epitheliales Attachment" (Befestigung/Anlagerung). Im ungünstigen Fall des verhornten Plattenepithels, bleibt die Tasche über die Zahnbehandlung hinaus bestehen (Raucher).
Die bindegewebige Regeneration einschließlich der Regeneration von Kochen und den dazugehörigen Fasern des Zahnhalteapparates und insbesondere die Hemmung des Epitheltiefenwachstums wird durch das Wurzelzement gesteuert.
Der Schonung von Wurzelzement während der Behandlung kommt eine ganz große Bedeutung zu. Es ist deshalb nicht erforderlich für eine Heilung der behandelten Tasche den Wurzelzement oder vorhandenes Granulationsgewebe (Entzündungsgewebe) durch eine systematische Kürretage oder umfangreiche operative Verfahren zu entfernen! Die Gewebeheilung würde dadurch ungünstig beeinflusst. Das mit der Behandlung einhergehende Weichgewebstrauma sollte weitmöglichst vermieden werden, um unkontrollierte Zahnfleischrückgänge und deren Folgen wie Überempfindlichkleit oder spätere Wurzelkaries so gering wie möglich zu halten.
Die systematische Kürretage mit scharfen Küretten unter forciertem Substanzabtrag auf der Zahnoberfläche, genauso wie die Weichgewebskürettage zur Entfernung des Granulationsgewebes sollte heute unbedingt unterlassen werden.
Vielmehr erfolgt die moderne minimalinvasive Parodontitisbehandlung mit maschinellen Schall- oder Ultraschallinstrumenten zur Entfernung von Zahnstein und Konkrementen und schonenden Pulverstrahlgeräten zur Entfernung des schmierigen Biofilms und zur Oberflächenglättung.
Eine entzündliche Parodontitis kann man nicht durch einen Knochenaufbau behandeln. Im Gegenteil, solange die Entzündung besteht, wird der Knochenaufbau nicht anwachsen.
Ist aber die Entzündung erfolgreich behandelt, regeneriert und repariert der Körper oftmals in erstaunlichem Umfang selbstständig.
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