Vieles lernen Wissenschaftler durch den Vergleich: So machten es auch die Forscher vom Senckenberg-Forschungsinstitut in Frankfurt, die verstehen wollten, warum bei den Menschen der Neuzeit so viele Zahnhals-Probleme auftreten, während es bei den Steinzeitmenschen eher Kauflächen-Probleme gab. Sie stellten fest, dass die heute weichere Ernährung, anders als beispielsweise bei Fleischbrocken in der Steinzeit, beim Kauen die Zähne an anderen Stellen belastet als dies bei harter Nahrung der Fall ist. Während letztere dazu führt, dass die Höcker auf den Zähnen mit der Zeit flacher werden, belastet die weiche Nahrung die Kauflächen der Zähne eher weniger. Dennoch entsteht ein Kaudruck – und der erreicht laut Studien der Wissenschaftler die Zähne genau an ihrer empfindlichsten Stelle, nämlich dort, wo der harte Zahnschmelz aufhört und der Zahnhals, in der Regel vom Zahnfleisch bedeckt, anfängt. Durch den Druck splittern allerkleinste keilförmige Teilchen vom Zahn ab. An diesen aufgerauten Stellen können sich Bakterien anlagern und zu weiteren Zerstörungen des Zahnes beitragen. Während man abgenutzte Zahnflächen leicht erkennt, sollten die Zahnärzte auch den meist verborgenen Zahnhälsen schon früh Aufmerksamkeit widmen. Die Frankfurter Forscher wiesen zudem darauf hin, dass Zähne in der Steinzeit 40 Jahre halten mussten – heute würden die Menschen doppelt so alt; die Zähne stünden daher unter einer von der Natur nicht geplanten Langzeitbelastung.
Zahnhälse: empfindlich wegen zu weicher Kost
10.06.2013
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