Zahnwurzeln können sehr viele verschiedene Formen haben, darauf wies Prof. Dr. Michael Hülsmann von der Universität Göttingen bei einer Fach-Veranstaltung für Zahnärzte hin. In den Medien sehe man meist ideal gerade gewachsene Zahnwurzeln. Es gebe aber Zähne mit krummen bis komplett gekrümmten Wurzeln, mit mehreren eher sehr dünnen Wurzeln, die oft mit winzigen Gängen verbunden sind, und Zähne, die Wurzeln wie Widerhaken haben und im Fall einer anstehenden Extraktion auf normalem Weg kaum zu ziehen sind.
Bei solchen Herausforderungen sei eine Wurzelbehandlung ohne moderne unterstützende Technik kaum möglich. Insbesondere Lupenbrillen, eher noch ein Behandlungs-Mikroskop und ausreichende Lichtzufuhr in die bei einer Wurzelentzündung zu reinigenden engen Wurzelkanäle seien meist unabdingbar. Es koste „Zeit und Geld", eine Wurzelbehandlung bei ungünstig stehenden Zahnwurzeln durchzuführen. Grundsätzlich sei es wünschenswert, Zähne zu erhalten statt zu ziehen, wann immer dies möglich ist – Patienten müssten aber wissen, dass die Erhaltung des Zahnes oft ebenso kostspielig sein kann wie der Ersatz durch ein Implantat.