Welche Zahnpasta ist die Beste?

Welche Zahnpasta ist die Beste?

Immer wieder werden wir von Patienten gefragt, welche Zahnpasta die richtige Wahl für gesunde und langlebige Zähne ist. Klar ist, die beste Zahnpasta hilft nichts, wenn sie nicht regelmäßig angewendet wird. Zweimal täglich Zähneputzen inklusive Interdentalhygiene und Verwendung einer Mundspüllösung sind – neben einer halbjährlichen Prophylaxe – unumgänglich für eine langfristige Zahngesundheit. Denn unsere Zähne sind täglich hohen Belastungen ausgesetzt. Säuren in unseren Lebensmitteln demineralisieren die Zahnhartsubstanz (Zahnschmelz) und machen Zähne angreifbar. Diesem Prozess kann mit regelmäßiger Zahnpflege entgegengewirkt werden.

Die richtige Zahnpasta mit ausreichend Fluorid kann dies unterstützen. Denn Fluorid in einer wirksamen Konzentration sorgt für die Remineralisierung des Zahnschmelzes und schützt so vor Karies. Zu Unrecht ist Fluorid in Zahnpasten vor einiger Zeit in Verruf geraten. Befürchtungen über gesundheitliche Beeinträchtigungen sind in dieser geringen Dosierung unbegründet. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung zufolge treten Symptome überhaupt erst ab einer Dosierung von 5mg pro Kilogramm Körpergewicht auf. Das ist die 80-100fache Menge dessen, was wir beim Zähneputzen durchschnittlich aufnehmen. Lesen Sie dazu auch den Beitrag der Zeitschrift Ökotest.

Wir raten Ihnen deshalb von sogenannten homöopathischen, Bio- oder Naturzahnpasten ab. Darin befinden sich statt Fluorid oft nur ätherische Öle, die zwar das Wachstum bzw. die Vermehrung von Bakterien hemmen, jedoch keinen positiven oder unterstützenden Effekt gegenüber dem Zahnhartgewebe haben.

Wahrscheinlich sind Ihnen auch schon einmal sogenannte Weißmacher-Zahnpasten oder kohlefarbene Produkte aufgefallen, die schnell und effektiv weißere Zähne nach nur ein paar Anwendungen versprechen. In diesen Produkten ist eine sehr viel höhere Konzentration an Schleifkörpern enthalten, die nicht nur Verfärbungen, sondern bei zu häufigem Gebrauch auch unwiderbringlich Zahnhartsubstanz abtragen. Daher ist von einer frequenten Benutzung abzuraten. 

Schlussendlich können beruhigende und wundheilende Zusätze in einer Zahnpasta auch bei einer leichten Zahnfleischentzündung helfen. Eine Therapie für bereits bestehende Parodontitis können sie jedoch nicht ersetzen, da oftmals die Taschen zu tief sind, um effektiv von der Bürste sowie Zahnpasta erreicht zu werden. Zahnfleischirritationen können durch eine optimale Mundhygiene vorgebeugt werden, da der sich zu bildende Biofilm (Plaque) erst gar keine Möglichkeit bekommt zu entstehen. Zusätze von Hydroxylapatit schließlich können zur Desensibilisierung der Zähne beitragen, dass heisst Kälte- und Schmerzempfindlichkeit reduzieren.

Wenn Sie beim Kauf Ihrer Zahnpasta auf einen ausreichend hohen Fluoridgehalt (1400-1500 ppm, bei Kindern bis 6 Jahre 450-500 ppm) achten und Zahnpasten mit hoher Schleifmittelkonzentration nicht allzu häufig gebrauchen, können Sie nichts falsch machen. Alles weitere hängt wortwörtlich nur von Ihrem Geschmack und ihrem Geldbeutel ab.

Eine gute Übersicht über Qualität und Preise von Zahnpasten gibt der aktuelle Test der Stiftung Warentest, der gegen eine Gebühr abrufbar ist.

07.12.2020

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