In der frühen Kindheit „erarbeiten" sich manche kleinen Jungen und Mädchen weit vorstehende Frontzähne – beispielsweise durch lang anhaltendes Nuckeln oder Daumenlutschen. Die erworbene Zahnfehlstellung sieht nicht nur unschön aus und bringt den Kindern manchen Spott bis hin zu Mobbing im Kreis anderer Kinder ein, sondern führt auch zu Störungen der Atmung und der Zahngesundheit.
Auf einen weiteren Grund, die Fehlstellung früh zu korrigieren, verwies Prof. Dr. Angelika Stellzig-Eisenhauer, Universität Würzburg, kürzlich bei einem Kieferorthopädie Kongress in Bonn hin: Beim Herumtoben fallen Kinder oft auf den Mund, und wenn die Frontzähne zu weit vorstehen, gehen sie oft durch den Aufprall und die Zerstörung verloren.
Untersuchungen zeigen, dass eine vorbeugende kieferorthopädische Behandlung die Verletzungs- oder Zerstörungsgefahr für die Frontzähne deutlich reduziert und gleichzeitig das Selbstbewusstsein der betroffenen Kinder verbessert. Sie rief Eltern und Lehrer auf, sich mehr mit dem Aspekt „Bullying" (aggressives Verhalten, Mobbing) unter Kindern zu befassen. Kinder würden, wie Erhebungen zeigen, nicht zuletzt aufgrund von Zahn-bezogenen Aspekten schikaniert. Hier sollte im Sinne der Kinder die bestehende Fehlstellung früh korrigiert werden.