Die Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS) gibt Ausschluss über Alter, Bildung, soziale Stellung und Einkommen und beschäftigt sie sich unter anderen mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen in Bezug auf die Mundhygiene, Inanspruchnahme zahnärztlicher Dienste, Ernährungsverhalten sowie allgemeingesundheitlichen Erkrankungen und Risikofaktoren. Daraus lassen sich Schlüsse auf die Versorgungsforschung und gleichzeitig Erkenntnisse zum sozialen Umfeld, zu Verhalten und Einstellungen zur Mundgesundheit ziehen. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem zahnmedizinischen Versorgungssystem bleibt dabei nicht aus.
Insgesamt ist die Versorgungslage in Deutschland gut. So hat sich beispielsweise das Mundhygieneverhalten über die Jahre verbessert. Dennoch gibt es Problemlagen. Es hat sich gezeigt, dass das Erkrankungsrisiko in Bevölkerungsschichten in sozial schwierigen Lebenslagen höher ist, wobei Insbesondere der Bildungsstand großen Einfluss auf die Mundgesundheit hat. Ein niedriger Sozialstatus geht einher mit einem stärker beschwerdeorientierten Aufsuchen eines Zahnarztes.
Ebenfalls hat sich gezeigt, dass sich die Mundgesundheit insbesondere mit dem Eintritt in die Pflegebedürftigkeit deutlich verschlechtert. Viel stärker verlagern sich Erkrankungslasten in das höhere Lebensalter. Problematiken wie diese greifen Aspekte der Chancengleichheit im Gesundheitswesen und Verhältnisprävention auf. Bestrebungen, die Rahmenbedingungen für die zahnärztliche Versorgung deutlich zu verbessern, werden bereits unternommen bzw. sind in Planung. Das sogenannte AuB-Konzept beispielsweise möchte die Versorgungsstruktur verbessern und bietet Möglichkeiten - speziell in Pflegeberufen - die Kompetenz für die Mundhygiene zu verbessern - beispielsweise mittels Aufklärungs- und Schulungsvideos für die Zahngesundheit.