Wer unter Schnarchen und insbesondere unter Atemaussetzern (Schlaf-Apnoe) leidet, findet meist nicht bei einem Facharzt allein sinnvolle Unterstützung und Hilfe – darauf wies Schlafmedizinerin Dr. Samia Little Elk/Berlin bei einem Zahnärztekongress im Februar in Berlin hin.
Als gute Anlaufstellen eigneten sich schlafmedizinisch ausgerichtete Zentren, da in solchen Einrichtungen zumeist Ärzte verschiedener Disziplinen mit Zahnärzten und auch Psychotherapeuten gemeinsam nach der jeweils richtigen Behandlung suchen. Ursachen für Schnarchen und Schlaf-Apnoe gebe es sehr viele, daher könne nicht ein Verfahren für alle Patienten zugleich den richtigen Ausweg bieten.
Wenn beispielsweise eine Verengung der Luftwege durch im Schlaf erschlaffendes Gewebe im Rachen den Weg für ein- und ausgeatmete Luft behindere, könnten bei leichter bis mittelschwerer Schlaf-Apnoe sogenannte Protrusionsschienen für Abhilfe sorgen: Sie verhindern, dass der entspannte Kiefer beim Schlaf Richtung Rachen rutscht und den Luftzufluss reduziert. Auch Anti-Knirsch-Schienen könnten die Schlafqualität bessern: Bruxismus (Knirschen oder Zähnepressen) ist nicht selten Ursache für Durchschlafstörungen.
Niemand solle Schlafstörungen auf die leichte Schulter nehmen: Werde die sogenannte REM-Phase, die der seelischen Regeneration des Menschen diene, immer wieder unterbrochen, könnten Depressionen die Folge sein. Zahnärztliche Verfahren könnten dazu beitragen, diese Entwicklung zu verhindern.