Die Zahl der Patienten steigt, die mit Medikamenten gegen Knochenabbau behandelt werden. Diese sogenannten Bisphosphonate hemmen den Abbau von Knochengewebe, vermindern aber auch dessen Umbaurate sowie die Neubildung von Knochen. Zum Einsatz kommen sie etwa in der Therapie der Osteoporose, aber auch bei Krebspatienten, bei denen Metastasen Knochengewebe zerstören. Kommen weitere Risikofaktoren hinzu, kann die Therapie mit diesen Medikamenten zu sogenannten Kiefernekrosen führen, schwer heilbare Zerstörungen des Kieferknochens. Dosis und Dauer der Bisphosphonat-Therapie, die Darreichungsform (intravenös oder Tabletten) sowie das jeweilige Medikament beeinflussen das Risiko.
Doch auch noch andere Faktoren spielen eine Rolle, etwa eine Entzündung des Zahnbetts (Parodontitis), Druckstellen von Prothesen sowie zahnärztliche oder kieferchirurgische Eingriffe. Eine eindimensionale Risikobeurteilung greift daher zu kurz", betont Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden, auf dem 28. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie in Ende November in Düsseldorf. Das individuelle Risiko betroffener Patienten kann mit Hilfe eines „Laufzettels" erfasst werden, der auf der Website der Gesellschaft zur Verfügung steht. (https://www.dginet.de/web/dgi/laufzettel-bisphosphonate)