Wiewohl international anerkannte wissenschaftliche Studien zu diesem Aspekt bisher nicht vorliegen, raten manche Zahnärzte zum sogenannten „Ölziehen" – ein Verfahren, das insbesondere ganzheitlich ausgerichtete Patienten schätzen. Seinen Ursprung hat das Verfahren in der ayurvedischen Heilkunde. Sehr gutes naturbelassenes Öl soll dabei morgens vor dem ersten Schluck Wasser, Kaffee oder gar dem Frühstück in den Mund genommen und rund 10 – 20 Minuten gekaut sowie über und zwischen die Zähne gezogen werden.
Aufgrund seiner Konsistenz erreicht es auch schwerer zugängliche Partien im Mund und soll, so die Anhänger des Verfahrens, dank antibakterieller Wirkung zu einer Reduzierung ungesunder Bakterienkulturen führen. Nach der Anwendung soll das inzwischen mit Speichel vermischte Öl nicht geschluckt, sondern in ein Papiertuch ausgespuckt und im Hausmüll entsorgt werden. Bisher sind lediglich in Indien, Ursprungsland des Verfahrens, Studien dazu durchgeführt und beispielsweise im Journal of Indian Society of Pedodontics and Preventive Dentistry veröffentlicht worden.
Zahnärzte hierzulande beobachten, zeigte eine Umfrage vor wenigen Wochen, zumindest keine schädlichen Folgen und sehen nicht selten sogar positive Effekte für die Mundgesundheit – als begleitende Maßnahme, nicht als Ersatz für eine medizinische Therapie. Ölziehen soll sich zudem positiv auf die Mundschleimhaut an der Implantat-Stelle auswirken und eine leichte antimikrobielle Wirkung entfalten.