Kurze Implantate können in bestimmten Fällen Patienten aufwändige Maßnahmen zum Aufbau des Kieferknochens ersparen. Das zeigt die Untersuchung eines Forscherteams von der Universität Zürich. Bei einer Implantation im Seitenzahnbereich des Oberkiefers, ist dort häufig zunächst eine Verstärkung des oft zu dünnen Kieferknochens nötig (Augmentation).
Um herauszufinden, ob kurze Implantate in solchen Fällen eine Alternative sein können, teilten die Wissenschaftler 100 Patienten, deren Kieferknochen zwischen fünf und sieben Millimeter dick war, nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen. Die eine Gruppe wurde mit kurzen Implantaten mit einer Länge von sechs Millimeter versorgt. Die Patienten in der anderen Gruppe erhielten zunächst einen Knochenaufbau und danach längere Implantate von elf bis 15 Millimetern Länge. Die Erfolgsraten waren – ein Jahr nach der Operation – in beiden Gruppen gleich gut. Keines der Implantate hatte Komplikationen verursacht oder war verloren gegangen. Deutlich waren hingegen die Unterschiede zwischen den Gruppen was Behandlungszeit und Kosten betraf: Wurden kurze Implantate eingesetzt war der Eingriff im Schnitt nach 50 Minuten vorüber, die Kosten der Behandlung – ohne Prothetik – beliefen sich auf 941 Euro. Musste zunächst der Kieferknochen verstärkt werden, dauerte die OP 74 Minuten und die Behandlungskosten lagen um 1000 Euro höher.
Dies zeigt, dass kurze Implantate zumindest kurzfristig Vorteile bieten, betonen die Experten. Nötig sind nun Langzeitbeobachtungen um die Dauer des Erfolges zu prüfen.