Im Vergleich zu gesunden Menschen produzieren die Haut- und Schleimhautzellen von Patienten, die unter starken und chronischen Entzündungen des Zahnhalteapparats (Parodontitis) leiden, aus genetischen Gründen weniger körpereigene Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger. Der Grund: Gesunde tragen in ihrem Erbgut mehr Kopien der genetischen Bauanleitung für diese „Defensine“ genannten Abwehrstoffe als Parodontitis-Patienten. Das zeigt die Untersuchung einer Forschergruppe von der Universität Jena. Sobald Bakterien oder Pilze in Haut oder Schleimhaut einzudringen versuchen, stoßen die Zellen die keimtötende Substanz Beta-Defensin-2 aus. Die Zellwände der Erreger werden von den körpereigenen Antibiotika regelrecht durchsiebt, die Mikroben gehen zugrunde. Menschen, die aufgrund ihrer genetischen Ausstattung schlechte „Defensin-Produzenten“ sind, werden daher weniger gut mit Keimen fertig als Menschen, deren Zellen die Abwehrstoffe in großen Mengen produzieren können.
Dass Faktoren, welche die körpereigene Abwehr von Krankheitserregern beeinflussen, auch bei einer Parodontitis eine wichtige Rolle spielen, wissen die Forscher schon seit einigen Jahren.