Zahnersatz aus Vollkeramik spielt in der Zahnmedizin eine immer größere Rolle, sagte Prof. Dr. Florian Beuer in einem Interview eines Fachjournals vor wenigen Wochen. In den Punkten Ästhetik, aber insbesondere auch Bioverträglichkeit habe das Material in den letzten Jahren neue Maßstäbe gesetzt. Neue computer-unterstützte Fertigungsverfahren machten die Herstellung von vollkeramischen Zahnersatz-Lösungen schneller und auch preiswerter.
Keramik gilt als „reaktionsträge" und sei daher im aggressiven Biotop der Mundhöhle gut verträglich. Zu beachten ist dabei, dass es in der Zahnheilkunde nicht „die Keramik" gibt, sondern sehr viele verschiedene Arten, die je nach Aufgabenstellung ihre Vor- und Nachteile haben.
In der Implantologie wird beispielsweise bei Patienten, die zu Knirschen und Zähnepressen neigen, manchmal bewusst ganz auf Keramik als Werkstoff für den Zahnersatz verzichtet, zumindest im Kau-Bereich. Hier kommen dann hochwertige neuere Kunststoffe zum Einsatz, die den starken Kaudruck etwas abfedern können und so davor schützen, dass der harte keramische Zahnersatz nicht durch die Stress-Belastung an besonders betroffenen Stellen absplittert.