Bei einem Fachkongress für Kollegen Anfang März in Berlin berichtete der schwedische Zahnarzt und Wissenschaftler Prof. Dr. Bertil Friberg (Göteborg) über die Vielfalt an Gründen, weshalb ein Implantat in den ersten Monaten verloren gehen kann.
Einige solcher Risiken für Implantatverlust lägen auf Seiten der Patienten. So könnten beispielsweise anhaltende entzündliche Prozesse im Körper, vor allem im Mund, vorliegen, auch Rauchen oder Osteoporose beispielsweise erschwere die gesunde Einheilung. Nicht wenige chronische Erkrankungen, Gesundheitsstörungen oder auch die regelmäßige Medikamenteneinnahme könnten ebenfalls ein Risiko darstellen und müssen vor der Behandlung abgeklärt werden.
Auch psychische Belastungen und entsprechende körperliche Symptome wie starkes Knirschen oder Zähnepressen gehören zu den möglichen Ursachen für Implantatverlust. Das bedeute nicht, dass man solche Patienten nicht erfolgreich implantologisch versorgen könne: Seien die Voraussetzungen nicht so ideal, müssten Patient und Zahnarzt im Vorfeld die Schritte abwägen, die die Implantatversorgung absicherten. Wenn Praxis und Patient gut zusammenarbeiten, sind die meisten Hürden gut zu überwinden.
Auch wenn der Wunsch der Patienten nach einer Implantatlösung groß sei, so Friberg, sollten sich weder Zahnärzte noch Patienten auf Kompromisslösungen – aus medizinischen oder finanziellen Gründen – einlassen und notfalls eine konventionelle Versorgung erwägen: Kompromisse hätten ein deutliches Misserfolgsrisiko.