Vor geplanten zahnärztlichen und kieferchirurgischen Eingriffen ist es wichtig, dass Patienten ihren Zahnarzt frühzeitig über alle Medikamente informieren, die sie einnehmen. Besonders bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die oft blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist eine rechtzeitige Absprache von großer Bedeutung.
Zu den häufig verwendeten blutverdünnenden Medikamenten zählen Acetylsalicylsäure (auch bekannt als "Aspirin"), Clopidogrel ("Plavix") und Blutgerinnungshemmer wie Phenprocoumon ("Marcumar") sowie die neuen Blutgerinnungshemmer Dabigatran ("Pradaxa"), Rivaroxaban ("Xarelto") und Apixaban ("Eliquis"). Bei einer Einnahme von nur niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS 100 mg/Tag) ist ein Absetzen des Medikaments vor einem zahnärztlichen Eingriff in der Regel nicht erforderlich.
Andere blutverdünnende oder Blutgerinnungshemmer-Medikamente hingegen müssen in Absprache mit dem Hausarzt oder Internisten abgesetzt werden. Um das Risiko von Blutgerinnseln während des Eingriffs zu minimieren, kann eine Arznei-Pause durch Heparin-Injektionen überbrückt werden.
Eine rechtzeitige Information des Zahnarztes über alle Medikamente und Erkrankungen kann also dazu beitragen, dass ein zahnärztlicher Eingriff sicher durchgeführt werden kann. Insbesondere bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist eine sorgfältige Abstimmung der Medikation von größter Bedeutung. Daher sollten Patienten keinesfalls zögern, ihren Zahnarzt über ihre Medikamente und Erkrankungen zu informieren.