Eine nicht oder schlecht behandelte Zuckerkrankheit gehört zu jenen Risikofaktoren, die bei einer Implantation die Einheilung der künstlichen Zahnwurzel beeinträchtigen können. Diabetes verändert die Aktivität von Signalstoffen, die den Auf- und Abbau von Knochensubstanz regulieren. Das berichten nun brasilianische Wissenschaftler in einer internationalen Fachzeitschrift.
Wie die Forscher schreiben, verstärkt beziehungsweise hemmt– im Vergleich zu Gesunden –die Krankheit bei Diabetikern die Produktion bestimmter Botenstoffe. Dies beeinträchtigt den sensiblen biochemischen Regelkreislauf, der Knochenaufbau und -abbau in einem gesunden Gleichgewicht hält. Bei einem schlecht eingestellten Diabetes wird der Knochenstoffwechsel darüber hinaus deutlich stärker beeinträchtigt als bei einem kontrollierten. Darum rät die Deutsche Gesellschaft für Implantologie, dass ein Diabetes vor einer Implantattherapie zunächst gut eingestellt werden sollte.
Bei ihrer Studie hatten die Wissenschaftler bei Diabetes-Patienten und gesunden Probanden vor einer implantologischen Therapie Proben aus dem Kieferknochen untersucht und darin mit molekularbiologischen Methoden die Aktivität verschiedener Signalstoffe des Knochenstoffwechels bestimmt.