Was tun bei Zahnarztangst?

Was tun bei Zahnarztangst?

Zahnarztangst ist ein weitverbreitetes Phänomen und kann viele Ursachen haben. Viele Menschen vermeiden den Gang zum Zahnarzt aus Angst vor Schmerzen, unangenehmen Geräuschen oder sogar traumatischen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, diese Angst zu überwinden und eine erfolgreiche Zahnbehandlung zu erhalten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Zahnarztangst überwinden können.

Vermeidungsstrategien

Es ist verständlich, dass Sie sich unsicher fühlen, wenn Sie Probleme mit Ihren Zähnen haben, besonders wenn sie im sichtbaren Frontzahnbereich liegen. Sie haben möglicherweise Strategien entwickelt, um diese Probleme zu verbergen, wie zum Beispiel das Halten der Hand vor den Mund beim Lachen oder das Abwenden des Gesichts. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Zähne ein wichtiger Bestandteil des Gesichtsausdrucks sind und beschädigte Zähne schnell den Eindruck von Ungepflegtheit vermitteln können.

Eine Zahnbehandlung ist daher sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ästhetischer und sozialer Perspektive zu empfehlen. Ihr Zahnarzt wird Ihre Zähne mit einem anderen Blick betrachten als ein Gesprächspartner und wird Ihnen keine Vorwürfe machen, selbst wenn die Probleme durch mangelnde Pflege entstanden sind. Das Ziel Ihres Zahnarztes ist es, Ihre Zähne zu sanieren und Ihnen ein gesundes Gebiss zu geben.

Es gibt heute nahezu keine Zahnsituation, die nicht zufriedenstellend behandelt werden kann. Ihr Zahnarzt hat im Laufe seiner Praxis viele Zahnzustände gesehen und Sie brauchen sich nicht zu schämen, sich und vor allem Ihren Mund gegenüber Ihrem Zahnarzt zu öffnen. Nach einer erfolgreichen Sanierung wird Ihnen Ihr Zahnarzt auch Tipps zur Pflege Ihrer Zähne geben, um diese langfristig zu erhalten. Bitte sehen Sie dies nicht als Vorwurf, sondern als Hilfe.

Angst und Scham vorm Zahnarzt

Viele Menschen haben Angst vor einem Zahnarztbesuch, besonders wenn sie schon lange nicht mehr beim Zahnarzt waren und befürchten, von ihm ermahnt zu werden oder eine schmerzhafte Behandlung zu erleiden. Die Gründe dafür sind vielfältig, jedoch liegt ein häufiger Grund in traumatischen Erfahrungen aus der Vergangenheit, oft aus der Kindheit. Diese Erinnerungen können durch äußere Faktoren, wie bestimmte Gerüche, Geräusche oder Bilder, wieder wachgerufen werden und führen zu Unwohlsein und sogar Panikattacken. Die Trigger können vielfältig sein, z.B. ein bestimmter Geruch, der Sie an eine Zahnarztpraxis erinnert, das Geräusch eines Bohrers, manchmal selbst das Bild eines Zahnarztes in einer Zahnpastawerbung.

Jedoch hat die moderne Zahnmedizin heute viel bessere und schonendere Behandlungsmethoden im Vergleich zu früher. Was früher noch schmerzhaft war, kann heute meistens viel sanfter behandelt werden. Es lohnt sich also, trotz Ängsten einen Zahnarzt aufzusuchen, um von den aktuellen Möglichkeiten zu profitieren und eine gute Mundgesundheit zu erhalten.

  • Beispiel Anästhesie ("Betäubung"): auch heute wird das lokale Anästhetikum noch mit einer Spritze zugefügt. Jedoch wird die Einstichstelle schon vorher mit einer Salbe betäubt, so dass der eigentliche Einstich kaum spürbar ist. Auch gibt es heute bei größeren Eingriffen die Möglichkeit einer Vollnarkose. Zum Ablauf und Indikation einer Vollnarkose lesen Sie bitte unseren Artikel: Behandlungen in Vollnarkose
  • Beispiel Zahnextraktion ("Zahn ziehen"): Die restaurative Zahnmedizin, das heißt der Erhalt von bestehenden Zähnen selbst bei größeren Schädigungen, hat sich enorm weiterentwickelt. Ein Zahn wird heute viel seltener gezogen als dies früher der Fall war. Moderne Techniken erlauben heute die Restaurierung von Zähnen unter bestimmten Voraussetzungen, so dass eine schonendere Behandlung möglich ist.
  • Beispiel Zahnarztpraxisgeruch: Der typische Geruch entsteht bei Benutzung bestimmter Zahn-Desinfektionsmittel (z.B. CHKM). Es stehen inzwischen aber vielfältige andere Substanzen zur Verfügung, die geruchsneutral sind. Auch in unserer Praxis werden diese verwendet.

Sie sehen also: Eine frühere Zahnbehandlung, die dazu geführt hat, dass Sie nicht mehr zum Zahnarzt gingen, wird heutzutage sehr wahrscheinlich ganz anders und viel schonender durchgeführt.

Ihr Zahnarzt wird Ihnen keine Vorwürfe machen. Aus Sicht des Behandlers macht es keinen Sinn, da es einer möglichen Behandlung nur im Wege stehen würde. Vorwürfe machen Sie sich wahrscheinlich schon selbst genug. Unsere Aufgabe ist es, Ihnen den Weg zu gesunden Zähnen frei zu machen. Es gibt keine Situation, die ihr Zahnarzt nicht schon einmal gesehen hat.

Angst vor den Kosten

Sie haben sich entschlossen, etwas an Ihrer Zahnsituation zu ändern, fürchten aber die Kosten.

In Deutschland besteht seit 2009 für alle Personen eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Wir gehen also davon aus, dass Sie gesetzlich oder privat versichert sind. Sollte dies nicht der Fall sein, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, dass Sie alle Kosten privat bezahlen. Es empfiehlt sich allerdings, schnellstmöglich einer Versicherung beizutreten. Hilfe dazu gibt es auch von Verbraucherschutzverbänden: http://www.vz-berlin.de/Rueckkehr-in-die-Krankenversicherung

Wenn Sie sich zu einem Termin bei uns entschlossen haben, dann wird bei Ihrem ersten Erscheinen nur eine Bestandsaufnahme Ihrer Gebisssituation gemacht. Bei akuten Schmerzen findet eventuell eine Behandlung zur Schmerzbeseitigung statt. Beides ist, vorausgesetzt Sie sind versichert, für Sie mit keinen Kosten verbunden. Es wird mit Ihnen ein Behandlungsplan besprochen, bei denen wir Ihnen auch verschiedene Alternativen vorstellen. Eine Grundversorgung und -behandlung wird von den meisten Krankenkassen komplett übernommen. Oft ist aber die Grundversorgung nicht die ideale Lösung: Wir besprechen deshalb auch andere Lösungen mit Ihnen, die mit Kosten für Sie verbunden sein können. Letztendlich entscheiden aber Sie, und nicht ihr Zahnarzt, welche Behandlung sie wünschen. Erst nach diesem Gespräch erstellen wir für Sie einen Heil- und Kostenplan (HKP), aus dem alle Kosten für die Behandlung hervorgehen. Wichtig für Sie: bis zu diesem Zeitpunkt sind für Sie noch keine Kosten entstanden.

Ihre Krankenkasse wird nun den Heil- und Kostenplan beurteilen und wird Ihnen mitteilen, bis zu welcher Höhe dieser vergütet wird. Wenn Sie außerdem noch eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen haben, kann diese weitere Kosten übernehmen. Die Höhe hängt hierbei von Ihrem individuellen Vertrag ab. Ihre Versicherung wird Ihnen diesen Anteil nach Einreichung des HKP noch vor der Behandlung mitteilen.

Sollten Sie sich für eine Behandlung mit Eigenanteil entschieden haben, der Eigenanteil aber ihre derzeitige finanzielle Möglichkeit übersteigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten wie z.B. eine Ratenzahlungsvereinbarung. Sollten Sie Sozialleistungen beziehen, so besteht die Möglichkeit, dass das Amt Kosten übernimmt. Bitte setzen Sie sich dazu mit Ihrem zuständigen Amt in Verbindung.

Über die tatsächliche Höhe der Kosten können wir leider keine pauschalen Aussagen treffen, diese sind sehr individuell und befundbezogen. Es lässt sich aber für jeden Befund und finanzielle Möglichkeit eine Lösung finden.

Unterstützung finden

Wenn Sie sich immer noch unsicher fühlen, können Sie alternativ unser Anfrageformular hier auf dieser Webseite benutzen. Unsere Mitarbeiter sind erfahren und trainiert im Umgang mit Angstpatienten und werden Ihnen freundlich und vorurteilsfrei begegnen. Der erste Schritt zur Lösung Ihrer Zahnprobleme ist das Sprechen darüber. Wir helfen Ihnen gerne dabei.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Ihre Zahnarztangst zu überwinden und eine erfolgreiche Zahnbehandlung zu erhalten. Eine gute Kommunikation mit Ihrem Zahnarzt und die Kenntnis moderner Behandlungsmethoden können Ihnen helfen, Ihre Ängste zu überwinden und Ihre Zähne gesund zu halten. Zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen, um Ihre Zahnprobleme anzugehen. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung und helfen Ihnen dabei, Ihre Zahngesundheit zu erhalten.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Stärke!

Leiden Sie unter Zahnbehandlungsangst? Haben Sie Fragen zur Behandlung? Schreiben Sie uns!

Dr. Nowak beantwortet gerne Ihre Fragen. Je präziser Sie ihr Anliegen formulieren umso besser werden wir Ihnen antworten können.

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