Hypnose - schonende Alternative zur Vollnarkose

Hypnose - schonende Alternative zur Vollnarkose

Neben der Behandlung in Vollnarkose gibt es auch die medizinische Hypnose. Durch die medizinische Hypnose werden dem Patienten Entspannungstechniken vermittelt, mit denen das leidige Thema "Zahnarztangst" bzw. Zahnarztphobie für den Patienten beherrschbar ist und den Schrecken verliert. 


Angst vor dem Zahnarzt, oder wie man im Alltag oft hört „Zahnarztangst“ umschreibt eigentlich nicht direkt die Angst vor dem Zahnarzt als Menschen sondern eher die Angst vor der zahnmedizinischen Behandlung. Daher spricht man von Behandlungsphobien. Eine Behandlungsphobie kann auch durch einen ausgeprägten Würgereiz entstanden sein. Oft stellt sich der Gang zum Zahnarzt als wahrer Spießrutenlauf dar. Es gibt jedoch auch für diese Herausforderung mehrere Lösungen.

Behandlungsphobien, beziehungsweise „Zahnarztangst“, kann verschiedene Ursachen haben. Oft ist es ein erlebtes Trauma oder eine negative und vor allem prägende Erfahrung. Auch wenn man das Trauma nicht selbst empfangen hat, kann es durch Erzählungen von Familienmitgliedern oder Dritter über eine lebhafte Schilderung des negativen Erlebten entstehen. Oft ist für Behandlungsphobiker scheinbar nur noch eine Behandlung in Vollnarkose der letzte Ausweg.

Medizinische Hypnose stellt eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende und empfehlenswerte Alternative zur Vollnarkose dar. Die Aufmerksamkeit wird bei der medizinischen Hypnose auf ein angenehmes Ereignis oder Situation gerichtet, so dass die Behandlung ins Abseits rückt. So können auch längere Behandlungen entspannt und angenehm verlaufen.

Durch entsprechende Entspannungstechniken und zielgerichtete Suggestionen können zahnmedizinische Behandlungen ohne Stress und Schmerzen verlaufen. Die Behandlung rückt in den Hintergrund, während der Fokus der Aufmerksamkeit auf angenehme Ereignisse oder Situationen gerichtet ist. So kann die Zeit auch bei längeren Behandlungen wie im Flug vergehen und man erwacht mit einem Lächeln. Auf Wunsch kann mit Hilfe der medizinischen Hypnose sogar auf eine medikamentöse Sedierung ("Betäubung") verzichtet werden. Die Sedierung bestimmter Areale kann nämlich auch durch Suggestionen und Trancevertiefung erreicht werden. Auch bei Zahnentfernungen oder chirurgischen Behandlungen ist es möglich, diese als angenehme Erfahrung zu erleben. Behandlungsängste, sogenannte Phobien, können gezielt mit medizinischer Hypnose abgebaut werden. Medizinische Hypnose ist also eine gute und sehr sichere Alternative zur Vollnarkose.

Seit Anbeginn der Menschheit kannte man Hypnose unter verschiedenen Namen. Daher ist Hypnose keine neue Technik, der Name stammt vom Hypnos, dem griechischen Gott des Schlafes ab.

Wer sich über Hypnose infomiert, kommt meist schnell auf das Thema „Showhypnose“. Worin besteht aber der Unterschied zur „medizinischen“ beziehungsweise „modernen“ Hypnose. Die Technik ähnelt sich, jedoch sind die jeweiligen Ziele verschieden. Während die eine der Unterhaltung und Faszination des Betrachters dient, stellt die „medizinische“ oder „moderne“ Hypnose im Bereich der Zahnmedizin eine Möglichkeit dar, eine durchaus entspannte, angenehme und vor allem angstfreie Behandlung zu erleben.

Die zahnmedizinische Hypnose, beschreibt einen Weg um einen veränderten Bewusstseinszustand zu erreichen, die sogenannte hypnotische Trance. In der hypnotischen Trance empfindet man eine tiefe Entspannung und ist empfänglich für Eingebungen, der sogenannten Suggestionen. In der Trance wird die Aufmerksamkeit stark fokussiert zum Beispiel auf ein schönes Erlebnis oder auf einen Gegenstand. Das Umfeld kann durch die zielgerichtete Aufmerksamkeit teilweise oder gar ganz ausgeblendet werden.

Täglich erleben wir in unserem Alltag solche Trancephänomene ohne gleich an Hypnose zu denken. Beim Lesen eines spannenden Buches oder bei einem fesselnden Film im Kino, beim Sport oder ausgelassenen Tanzen und auch wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf eine schwierige Arbeit konzentrieren. Das Zeitgefühl entgleitet und wir sind komplett fokussiert auf unser Handeln und ehe man es mitbekommen hat, können Stunden vergangen sein.

Diese Situationen der sogenannten Alltagstrance sind uns allzu vertraut. Die natürliche Fähigkeit der Alltagstrance wird auf Ihren Wunsch gezielt, während der zahnmedizinischen Hypnose gefördert und verstärkt. Daher ist es Ihnen möglich, sich gedanklich aus der umgebenen Behandlungssituation zu entfernen (dissoziieren) und sich auf angenehme Vorstellungen und Erinnerungen zu konzentrieren. Ihr Körper erlebt in dieser Phase eine völlige Entspannung. Eine ruhige, tiefe Atmung, sowie eine Verlangsamung der Herzfrequenz beziehungsweise Pulsschlags als auch ein niedrigerer Blutdruck sind charakteristisch für die zahnmedizinische Hypnose. In diesem veränderten Bewusstseinszustand können sogar chirurgische Behandlungen erfolgen, ohne dass Sie etwas davon bewusst spüren. Nach dem die Behandlung abgeschlossen ist, erwachen sie erholt und entspannt wie nach einem schönen Urlaub oder einen schönen Traum.

Kann ich überhaupt hypnotisiert werden?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass beinahe achtzig Prozent unserer Mitmenschen gut und zehn Prozent von diesen sogar sehr gut hypnotisierbar sind.

Bin ich in der Hypnose schutzlos ausgeliefert beziehungsweise willenlos?

Wie bereits oben beschrieben, stellt die Hypnose einen veränderten Bewusstseinszustand dar. Auch wenn Sie während der Hypnose das Umfeld kaum wahrnehmen, würden Sie Handlungen die vom vorher Besprochenen abweichen, bewusst zur Kenntnis nehmen und auf diese reagieren können. In der Regel werden Sitzungen unter Hypnose auch aufgezeichnet – zum einen zur Dokumentation der Behandlung – zum anderen aber auch als Beleg für den Patienten, dass die Behandlung erfolgreich stattgefunden hat.

Kann ich aus der Hypnose aufwachen?

Auch diese Frage hört man häufig. Das Erwachen aus der Hypnose gleicht dem Erwachen beim natürlichen Schlaf. Auch wenn das folgende Beispiel sehr überspitzt ist: selbst wenn der Behandler, der gerade den/die Patient(in) in eine hypnotische Trance versetzt hat, einen Herzinfarkt erleiden würde, würde der Patient in einen natürlichen Schlaf gleiten und selbstständig aus der hypnotischen Trance erwachen.

Wie kann ich mir die Behandlung in Hypnose vorstellen?

In der Regel steht am Anfang das Kennenlernen, in der Wünsche und Vorstellungen, so wie Möglichkeiten und Therapiealternativen besprochen werden.

Die zweite Phase wird begleitet durch eine Hypnosesitzung in der keine zahnmedizinische Behandlung erfolgt, in der Regel geht sie über einen Zeitraum von 45 Minuten. In diesen Zeitraum erleben die Patienten einen haploiden Zustand. Er dient zur Überprüfung wie weit sich Patient und Behandler auf sich einlassen und wie der Patient individuell Hypnose erlebt und ober er überhaupt hypnotisierbar ist. Es folgt ein Nachgespräch um weitere Wünsche, die eine Behandlung so angenehm wie möglich machen können abzuklären und auch über das neu Erlebte zu sprechen.

Die dritte Phase bildet die Behandlung selbst, in zuerst die besprochene Therapie in ihren einzelnen Behandlungsschritten dargelegt wird. Danach erfolgt die Einleitung der Hypnose. Nach jeder Behandlung findet ein Nachgespräch statt.

Nach abgeschlossener Behandlung folgt die vierte Phase, der Gesunderhaltung des Mundraums und begleitende Untersuchungen.

Bei Patienten die unter Behandlungsphobien leiden, kann auch die Begleitung mit einem Psychotherapeuten unterstützend erfolgen, um gemeinsam mit dem Patienten dessen Wunsch und Ziel zu verwirklichen.

Im Fokus einer „medizinischen“, beziehungsweise „modernen“ Hypnose steht daher das Erleben einer angenehmen, entspannten und vor allem schönen Behandlung, in der man respektvoll auf einander eingeht und sich auf Augenhöhe begegnet.

Leiden Sie unter Zahnbehandlungsangst? Haben Sie Fragen zur Behandlung? Schreiben Sie uns!

Dr. Nowak beantwortet gerne Ihre Fragen. Je präziser Sie ihr Anliegen formulieren umso besser werden wir Ihnen antworten können.

Weitere Themen