Behandlung von Zahnschäden bei Bulimie und Magersucht

Behandlung von Zahnschäden bei Bulimie und Magersucht

Schwere Ess-Störungen wie Magersucht und Bulimie (Ess-Brech-Sucht) können zu erheblichen Zahnschäden führen. Eine frühzeitige Behandlung kann größere Zahnschäden verhindern, auch wenn die zugrundeliegende Essstörung noch nicht therapiert bzw. genesen ist.


Bulimie und Magersucht sind Essstörungen, die zu erheblichen Zahnschäden führen können. Geschätzt sind ungefähr 1% aller Mädchen von Magersucht betroffen, meist im Alter von 15 bis 17 Jahren. Unter Bulimie leiden etwa doppelt so viele Mädchen, hier ist das Hauptalter 17 – 19 Jahre.

Auch Jungen und junge Männer sind mittlerweile öfter betroffen, machen aber noch die Minderheit aus. Die häufigste Zahnerkrankung sind sogenannte Erosionen: Aufgrund des Erbrechens bei den Bulimiker*innen löst der intensive Säurekontakt die Zahnoberfläche vor allem an den Rückseiten der Zähne auf. Rund 70% aller Bulimie-Patienten haben durch Erosion geschädigte Zähne. Bei den Magersüchtigen sind die Ursache meist die Säfte, die viele anstelle fester Nahrung zu sich nehmen.

Solche Zahnschäden sind den betroffenen Jugendlichen meisst schon bekannt – viele von ihnen meiden aber Zahnarztbesuche so lange wie möglich aus Furcht, dass ihre Ess-Störung entdeckt wird. Mit wiederholten Zahnflächen-Reparaturen und Zahnschutz kann die weitere Zerstörung oft aufgehalten und der Zustand gewisserweise „eingefroren” werden, bis die Ess-Störung vielleicht in absehbarer Zeit überwunden ist.

Vertrauliche Behandlung in unserer Praxis

Sollten Sie selbst Zahnschädigungen durch eine Essstörung bei sich festgestellt haben, bieten wir Ihnen in unserer Praxis eine vertrauliche Behandlung an. Uns ist bewusst, dass eine bulimische Erkrankung sehr komplex ist und unter Umständen nur langsam zu behandeln ist. Daher üben wir keinerlei Druck auf sie aus und begegnen Ihnen mit Verständniss und Ausdauer.

Ist die Essstörung noch bestehend, dann liegt das Hauptaugenmerk auf der Erhaltung des bestehenden Zustands. Weitere Zahnschäden werden durch eine extra Fluoridierung der Zähne möglichst verhindert. Auch die Anwendung von Zahnpasten und fluorhaltigen Gels, die durch eine Schiene vor Ort gehalten werden, tragen dazu bei.

Desweiteren kann im Laufe einer therapeutischen Behandlung der Essstörung eine zahnärztliche Behandlung zur Therapie beitragen. Eine Komplettsanierung der Zähne gehört hierbei zu unseren Angeboten. Bleibende Schäden an der Zahnhartsubstanz werden mit Hilfe der sogennanten adhäsiven Zahnmedizin minimalinvasiv behandelt. Dabei werden kleinere Läsionen mit plastischen Füllmaterial abgedeckt bzw. ergänzt und größere Defekte mit laborgefertigten Zahnersatz versorgt. Dazu zählen Verblendschalen und Teilkronen sowie bei großen Defekten auch vollkeramische Kronen.

Sprechen Sie uns gerne an. Ist Ihnen die Erwähnung Ihrer Essstörung unmöglich, muss dies einer Behandlung nicht im Wege stehen. Sollte Scham sie von einer Kontaktaufnahme abhalten, empfehlen wir Ihnen auch unseren Artikel zu Zahnarztangst. Je früher eine zahnärztliche Behandlung angegangen wird, umso geringer sind die späteren Schäden.

Haben Sie Fragen zur begleitenden Zahnbehandlung bei Essstörungen? Schreiben Sie uns, wir antworten Ihnen gern!

Ihre Frage zu Zahnschäden bei Bulimie und anderen Essstörungen

Wir antworten Ihnen gerne vertraulich und verständnisvoll.

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