Zahnfleischbluten: Warnsignal, keine Lappalie

Zahnfleischbluten: Warnsignal, keine Lappalie

Zahnfleischbluten kann hin und wieder vorkommen, zum Beispiel nach Verletzungen. In der Regel steckt aber eine andere Ursache dahinter, die Ausgangspunkt für kritische Entwicklungen ist: eine zu hohe und zu lang anhaltende Belastung von Zähnen und Zahnfleisch mit bakteriellen Zahnbelägen. Dabei unterscheiden sich die Bakterienfamilien in ihrem Risikopotential für die Mundgesundheit: Während einige der Bakterienarten eher zu Zahnschmelzschäden führen, reizen andere durch ihre Ausscheidungen das Zahnfleisch und führen dort zu Entzündungen. Werden die Beläge rasch wieder entfernt, kann die beginnende Zahnfleisch-Entzündung von allein wieder ausheilen. Schwieriger wird es, wenn die Beläge längere Zeit ungestört verbleiben und über die entzündete Region in tieferliegende Gewebebereiche wandern, vorzugsweise entlang der Zahnwurzel. Patienten mit Diabetes haben offenbar sogar ein dreifach höheres Risiko, dass sich aus anfänglicher Zahnfleischreizung eine schwere Infektion entwickeln kann – darauf verwies kürzlich Prof. Dr. Peter Eickholz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. Beginnendes Zahnfleischbluten muss in diesen Fällen besonders ernst genommen werden, weil eine eventuell vorliegende Parodontitis auch die Behandlung des Diabetes erschwert. Bei Schwangerschaft ist dieses Phänomen öfters zu beobachten: Das durch die hormonelle Umstellung geschwollene empfindliche Zahnbettgewebe entwickelt sich nach der Entbindung meist rasch wieder zurück. Auch hier ist eine professionelle Zahnreinigung unterstützend sehr hilfreich.

13.01.2014

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