Ungesunder Stress gilt als Hauptauslöser für Knirschen und Zusammenpressen der Zähne (Bruxen). Dass diese darunter leiden, weiß die Zahnmedizin schon lange. Folgen solcher, vor allem länger anhaltenden Fehlbelastungen der Zähne können auch Laien erkennen: Die Zähne zeigen dann kaum noch Höcker, und manchmal ist der schützende Zahnschmelz auch komplett weggerieben und es schimmert das eher gelbliche Dentin, das Zahnbein, auf der Kaufläche durch.
Nun stellten sich Wissenschaftler die Frage, ob bruxendes Verhalten eventuell auch Auswirkungen auf implantatgetragenen Zahnersatz habe. In einer großen Auswertung zahlreicher Studien gelangten sie zu dem Ergebnis, dass in der Tat implantatgetragener Zahnersatz bei Bruxern eine höhere Misserfolgsrate hatte als bei Nicht-Bruxern. Die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift sehen damit einen Beleg für die erwartete These, dass Knirschen und Zähnepressen ein gewisses Risiko darstellen für technische oder auch biologische Komplikationen bei implantatgetragenem Zahnersatz und sogar eine Rolle spielen kann bei Implantatverlust.
Allerdings haben die erfahrenen Zahnärzte heute Möglichkeiten, Zähne und auch Zahnersatz bei solchen Patienten durch jeweils geeignete Maßnahmen vor Belastungs-Zerstörung weitgehend zu schützen.