Geht ein Zahn verloren – ob durch einen Unfall oder weil er gezogen werden muss – wünschen sich Patientinnen und Patienten verständlicherweise schnellen Ersatz. Vor allem in der sogenannten „ästhetischen Zone“, also im vorderen Bereich von Ober- und Unterkiefer, ist eine Zahnlücke unangenehm.
In solchen Fällen ist ein Zahnimplantat, bei dem der Zahnersatz auf einer künstlichen Zahnwurzel verankert wird, eine Alternative zur konventionellen prothetischen Versorgung, bei der gesunde Nachbarzähne beschliffen werden müssen, um eine Brücke zu verankern.
Noch vor wenigen Jahren warteten Zahnärzte nach einem Zahnverlust mindestens sechs Monate bis sie die künstliche Zahnwurzel einpflanzten. Inzwischen sind sich die Experten einig, dass diese sogenannte Spätimplantation nur noch dann sinnvoll ist, wenn das umgebende Gewebe, also Kieferknochen und Zahnfleisch, massiv traumatisiert ist und zunächst aufgebaut werden muss oder wenn eine ausgeprägte Entzündung (Parodontitis) vorliegt. In allen anderen Fällen kann das Implantat entweder sofort oder binnen sechs Wochen eingepflanzt werden.
Sowohl bei der Sofortimplantation als auch bei der „verzögerten Sofortimplantation“ binnen sechs Wochen können sich die Erfolgsraten der Implantologen sehen lassen, wissen Experten. „Studien belegen, dass rund 90 bis 95 Prozent aller Implantate nach fünf bis zehn Jahren noch unversehrt an ihrem Platz sind“, erklärt Dr. Gerhard Iglhaut, Präsident der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI).