Auch wenn eine Parodontitis eine bakterielle Infektion ist, die sich auf den ganzen Mund auswirkt, können doch Zähne unterschiedlich intensiv erkrankt oder sogar ganz beschwerdefrei sein – darauf wies Prof. Dr. Dietmar Oesterreich bei einem Kongress am Bodensee hin.
Insofern werde bei Patienten genau analysiert, wie viele Zähne tatsächlich betroffen sind und auch, wie stark sie von der Infektion belastet werden. Ist beispielweise nur ein Zahn erkrankt, der Patient aber sonst gesund, sollte ein angemessener Aufwand erfolgen und nicht von einer erheblichen Erkrankung gesprochen werden. Der Berufsstand registriere die Zunahme von eher moderaten Parodontitis-Fällen, die dennoch therapeutischer Maßnahmen bedürfen, um das Risiko von Folgen für die Allgemeingesundheit zu minimieren.
Auch die Implantologie kennt solche Einzelfall-Entzündungen: Es sei möglich, so Prof. Dr. Germán Gómez-Román, Pressesprecher der DGI, dass bei mehreren gleichzeitig gesetzten Implantaten ein einzelnes durch Entzündungen im umliegenden Gewebe auffällt. Nicht immer ist dabei klar zu identifizieren, was in einem solchen Einzelfall der Grund für die Infektion war. Beginnende Entzündungen rund um ein Implantat lassen sich im Frühstadium gut behandeln.