Erstmals haben italienische Wissenschaftler der als „Ötzi“ zu internationalem Ruhm gelangten Eismumie aus den Ötztaler Alpen genauer in den Mund gesehen – und dabei auch einige Überraschungen erlebt. Aufgrund der sich ändernden Ernährungsgewohnheiten in der Jungsteinzeit hatten auch bei Ötzi bereits Kariesbakterien ihr Handwerk begonnen. Ein Kariesloch reichte sogar bis zum Zahnmark. Ötzi musste also starke Zahnschmerzen gehabt haben. Die Forscher verzeichneten auch einen stark geschädigten Frontzahn aufgrund einer Verletzung. Ebenso war der Zahnhalteapparat des Eismanns nicht gesund: Er litt unter Zahnbettentzündungen (Parodontitis), die bereits seine Kieferknochen angegriffen hatten. Computertomografische Aufnahmen hatten bereits 1991 gezeigt, dass Ötzi keine Weisheitszähne (mehr) hatte, dass er zwischen den vorderen Schneidezähnen eine besonders breite Zahnlücke hatte (Diastema) und dass sein Gebiß insgesamt stark abgenutzt war.