Einblick in das aktuelle Wissen um den Einfluss des Geschlechts auf die Mundgesundhit liefert ein aktueller Beitrag von Privatdozentin Dr. Dr. Christiane Gleissner, Friedberg, im „Bundesgesundheitsblatt”. Statistische Auswertungen von Behandlungsdaten haben gezeigt, dass Frauen häufiger unter Karies, Zahnverlust und Kiefergelenkerkrankungen leiden, Männer dagegen haben häufiger Wurzelkaries, säurebedingte Schäden am Zahnschmelz, entzündliche Zahnbetterkrankungen (Parodontitis) und auch Formen von Mundkrebs. Auch wenn noch nicht alle medizinischen Hintergründe und Zusammenhänge geklärt werden konnten, zeigt sich doch ein gewisser Einfluss von einerseits hormonellen Unterschieden und andererseits Unterschieden im Alltagsleben und dem gesundheitsorientierten Verhalten. Dass Frauen in allen Altersklassen durchschnittlich weniger Zähne haben als Männer, also mehr Zähne verloren hatten, zeigt sich dabei nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern und selbst in Entwicklungsländern. Die Ursache herauszufinden ist eine besondere Herausforderung für die Wissenschaftler, weil Frauen andererseits eine bessere Mundhygiene zeigen. Es werden daher biologische Grundlagen vermutet, die es noch zu entdecken gilt.