Nach einigen Jahren, in denen der Ausgleich des Hormonverlustes bei Frauen in der Menopause sehr kritisch diskutiert wurde, weil eine Hormonersatztherapie als Risiko für bestimmte Krebserkrankungen galt, erlebt diese nun eine Art Comeback. Es gebe möglicherweise einen Zusammenhang mit der auch im höheren Alter ausgeübten Berufstätigkeit von Frauen, die sich Missempfindungen und Ausfällen durch typische Wechseljahresbeschwerden nicht aussetzen möchten.
Der Wiener Hormonforscher Dr. Dr. Johannes Huber wies in einem Interview darauf hin, dass eine richtig dosierte Hormonersatztherapie letztlich die Natur imitiere. Auch die Zahnmedizin beschäftigt sich mit diesem Thema: Wie Studien der Universität Greifswald, Fachbereich Zahnmedizin, zeigen, haben Frauen mit Hormonersatztherapie in höheren Alter deutlich mehr eigene Zähne als diejenigen Frauen, die auf eine solche Behandlung verzichteten.
Vermutlich spielen die Hormone sowohl für die Gesundheit der Kieferknochen als auch für die Widerstandsfähigkeit des Weichgewebes eine nützliche Rolle. DGI-Pressesprecher Prof. Dr. Germán Gómez-Román weist darauf hin, dass auch im Fall einer implantatgetragenen Zahnersatzversorgung ein vitales Zahnbett die Erfolgsaussichten der Behandlung deutlich verbessern kann.