Antidepressiva, dass heisst Medikamente gegen Depressionen und Belastungsstörungen, können unterschiedliche Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben. Da sie auch auf das parasymphatische Nervensystem wirken, das unter anderem Stoffwechselvorgänge steuert, kann es unter Umständen zu einer Xerostomie, dass heißt Mundtrockenheit – beziehungsweise die mangelhafte Benetzung der Mundschleimhaut durch Speichel führen. Das bedeutet, dass die Zähne nicht mehr in ausreichendem Maße von Speichel umspült werden. Die im Speichel enthaltenen zahnschützenden und remineralisierenden Inhaltsstoffe erreichen daher vermindert die Zähne. Die Folge: Das Risiko für Karies steigt deutlich.
Um dem Vorzubeugen sollte zuallererst versucht werden, den Speichelfluss vermehrt anzuregen. Dazu kann zum Beispiel das Kauen von Kaugummi beitragen. Auch eine verstärkte externe Remineralisierung der Zähne, z.B. durch die Verwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta bzw. wöchentliche Verwendung eines fluoridhaltigem Zahngels und auch regelmäßiges Spülen mit einer Mundspüllösung können das Risiko mindern. Desweiteren kann eine gesunde, zuckerarme Ernährung dazu beitragen, das Kariesrisiko zu senken.
Bei Implantatpatienten wiederum kann sich bei einer Einnahme von sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) die Einheilung von Implantaten verschlechtern. Dies legt eine Studie der International and American Association für Dental Research (IADR/AADR) nahe (https://www.eurekalert.org/news-releases/729721)
Da außerdem, wie in Mediziner-Kreisen bereits bekannt, diese Arzneimittel auch die Knochenregeneration ungünstig beeinflussen und beispielsweise ein Risiko für Knochenbrüche darstellen, sollten Patienten ihre Zahnärzte, mit denen sie über eine Implantatversorgung nachdenken, über die Einnahme solcher Präparate unbedingt informieren.