Noch ist es Zukunftsmusik, aber schon bald könnte es für Implantat-Patienten heißen: „Kauen Sie hin und wieder einen speziellen Kaugummi." Laut einer Würzburger Forschergruppe könnte ein solcher, derzeit in der Entwicklung befindlicher Kaugummi darauf hinweisen, dass es erste Anzeichen einer Komplikation mit dem Implantat gibt. Stellt sich beim Kauen ein bitterer Geschmack im Mund ein, sollte ein rascher Besuch beim Zahnarzt eingeplant werden, der potentielle Störungen rund um das Implantat untersucht und bei Bedarf behandelt. Bei Periimplantitis bauen Bakterien das Gewebe rund um den Zahn ab. Bei diesem Abbauprozess steigt lokal um das Implantat die Konzentration eines bestimmten Enzyms an (Matrix-Metalloproteinase 8 (MMP-8)). Überschreitet die Enzymkonzentration im Speichel eine bestimmte Grenze, wird im Kaugummi der Bitterstoff freigesetzt. So wird „bitter" zu einem Warnsignal für eine sich möglicherweise rund um das Implantat entwickelnde Entzündung. Auch wenn der Kaugummi noch in der Entwicklungsphase ist: Die Forscher gehen davon aus, dass das System realisierbar ist.