Im Mund leben hunderte Bakterienvölker, die die unterschiedlichesten Aufgaben haben. Einige von ihnen werden als krankheitsfördernd oder –auslösend bezeichnet, dazu gehört die Gruppe der Streptococcus mutans-Bakterien. Sie sind hauptverantwortlich für Karies-Schäden an den Zähnen. Da manche Bakterien-Völker andere zu verdrängen suchen, müssen die Bedrängte sich dagegen wappnen. Wie das die Karies-Bakterien machen, hat jetzt eine Forschergruppe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig entdeckt:
Mittels spezieller Signalstoffe konnten sie zeigen, wie Bakterien fremde DNA (Träger der Erbinformation) erkennen und aufnehmen. So ausgerüstet, konnten sie nicht nur besser im Verdrängungswettbewerb bestehen, sondern sogar Stoffe ausscheiden, die andere Bakterien vernichten. Diese Fähigkeit, so die Forscher, trägt vermutlich mit dazu bei, warum gerade die Gruppe der Streptococcus mutans-Bakterien eine so starke Rolle im Biotop Mundhöhle spielt. Die Forscher suchen nach Möglichkeiten, dieser Verbreitung gezielter entgegenwirken zu können.