Patienten mit Entzündungen des Zahnbettes (Parodontitis) haben ein bis zu achtfach höheres Risiko als gesunde Menschen, an entzündlichem Gelenkrheuma zu erkranken, der rheumatoiden Arthritis. Darum vermuten Wissenschaftler schon lange, dass die beiden Erkrankungen zumindest teilweise gemeinsame Ursachen haben müssen.
Untersuchungen norwegischer Forscher liefern nun Hinweise auf eine mögliche Gemeinsamkeit: Ein Bakterium mit dem zungenbrechenden Namen Porphyromonas gingivalis. Der Erreger, das zeigen die Experimente der Forscher mit Nagetieren, besiedelt bei einer Parodontitis die Zahntaschen und produziert ein Enzym, das Proteine im Körper verändert. Solche Veränderungen aktiveren dann das Immunsystem auf den Plan, das die veränderten Proteine angreift und zerstört. Waren Mäuse mit dem Parodontitis-Erreger infiziert, erkrankten sie sehr viel heftiger an Gelenkentzündungen, die der rheumatoiden Arthritis ähneln.
Bei einer rheumatoiden Arthritis attackiert ein entgleistes körpereigenes Immunsystem mit Antikörpern gegen körpereigene Strukturen die Gelenke, verursacht Entzündungen und zerstört Knorpel- und Knochengewebe.