Was widersinnig scheint, ist auf dem Weg in den Alltag: Spezielle Bonbons sollen die Entstehung von Karies reduzieren helfen. Der Gedanke dahinter ist nicht neu: Bekannt ist, dass es im Mund ein austariertes Gleichgewicht verschiedenster Bakterienfamilien gibt, von denen viele der Gesundheit dienlich sind und andere dazu beitragen, dass das notwendige Gleichgewicht im Lot bleibt. Karies ist eine Folge davon, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist: Die für Karies relevante Bakterienfamilie (streptococcus mutans) bekommt durch die idealen Lebensbedingungen im Zahnbelag ein deutliches Übergewicht, das von den andern Bakterien nicht mehr in Schach gehalten werden kann. Hier setzt das neue „Bonbon" an, an dessen Entwicklung ein Forscherteam um die Berliner Mikrobiologin Prof. Dr. Christine Lang beteiligt ist: Das zu lutschende Bonbon gibt probiotische Milchsäurebakterien ab, die zu den natürlichen „Feinden" der Karies-Bakterien gehören und deren Anzahl im Mund, wie erste Tests zeigten, deutlich reduzieren können. Ziel der biotechnischen Entwicklung sei, biologische Antworten auf biologische Probleme zu finden. An der Umsetzung des Konzeptes wird derzeit gearbeitet.
Bonbons im Einsatz gegen Karies
08.05.2014
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