Ein Kongress von Kinderzahnärzten und Kieferorthopäden im April in Frankfurt widmete sich den Folgen von starkem Übergewicht /Adipositas) auf die Mundgesundheit bei Kindern. Dabei zeigte sich, dass adipöse Kinder früher Reifeentwicklungen erreichen als normalgewichtige Kinder.
Das bedeutet, dass ihr Zahnwechsel rund ein halbes Jahr früher stattfindet und eine geplante Kieferorthopädische Behandlung entsprechend früher beginnen muss. Adipöse Kinder haben etwa doppelt so viele Fettzellen wie gesunde Kinder, und da das Fettgewebe metabolisch aktiv ist, also den Stoffwechsel beeinflusst, heilen Entzündungen am Zahnfleisch schlechter ab – das Risiko, dass solche Kinder eine chronische Parodontitis (Zahnbettentzündung) bekommen, ist ebenso erhöht wie das Risiko für Karies, da das Fettgewebe auch die Aktivität der Speicheldrüsen verändert. Sehr übergewichtige Kinder bewegen sich zwar weniger als normalgewichtige, sie stürzen aber öfter mit der Folge von Schäden an den Frontzähnen, weil ihr Gleichgewichtssinn gestört ist.
Nicht nur Eltern, so die Referenten von verschiedenen Universitäten, sondern auch manche Zahnärzte und Kieferorthopäden wissen nicht, dass Adipositas die Behandlungserfolge behindern und die Behandlung selbst hinauszögern könne. Das sollte aber beachtet werden.